Gruppenaufstellung – Gemeinsam wachsen und heilen


In der Gruppe entsteht ein kraftvolles Feld. Durch das Stellvertreten und Gesehen werden können nicht nur eigene Themen gelöst werden, sondern auch die tiefe Verbundenheit mit anderen Frauen erfahren werden. Jede Teilnehmerin bringt ihre Geschichte mit – und wird Teil einer kollektiven Heilung.

In einer systemischen Gruppenaufstellung geht es darum, die Beziehungen und Dynamiken innerhalb eines größeren Systems zu erkennen und zu verstehen. Die Methode beruht auf der Annahme, dass jedes Mitglied eines Systems – ob Familie, Team oder Unternehmen – in einer bestimmten Weise mit dem gesamten System verbunden ist und es wichtig ist, dass jeder seinen Platz hat und gesehen wird. Wenn  dies bei einem Mitglied nicht so ist, ist diese Person in seinem Verhalten oder seiner Rolle blockiert oder unklar und dies wiederum kann Auswirkungen auf das gesamte System haben.

Die Gruppenaufstellung ist besonders hilfreich, um Themen und Probleme zu lösen. Auch ist ein Blick von außen auf alle Beteiligten sehr hilfreich und bringt Klarheit. Das besondere an der GruppenAufstellug ist, dass der Aufsteller, der gerne sein Thema lösen möchte, nicht direkt beteiligt ist, sondern für sich und die Beteiligten Stellvertreter aussucht. 


Wie läuft eine systemische Gruppenaufstellung ab?

Der Ablauf einer systemischen Gruppenaufstellung kann je nach Kontext und Ziel variieren, aber in der Regel folgt sie einem bestimmten Prozess. Hier ist ein allgemeiner Ablauf, wie eine solche Aufstellung in einer Gruppe funktioniert:

1. Vorbereitung und Klärung des Themas

Der erste Schritt ist, dass eine Person oder Gruppe das Thema oder die Frage formuliert, die in der Aufstellung bearbeitet werden soll. Das kann ein konkretes Problem sein, wie etwa ein Konflikt im Team, eine Veränderung im Unternehmen oder die Frage, wie man die Zusammenarbeit verbessern kann. In größeren Gruppen kann auch ein allgemeines Thema, das das gesamte System betrifft, aufgestellt werden.

Der Aufstellungsleiter (oder Therapeut) klärt mit der Person oder Gruppe, was das Ziel der Aufstellung ist und welche Fragen oder Probleme gelöst werden sollen.

2. Auswahl von Stellvertretern

Die Teilnehmer der Gruppe, die an der Aufstellung teilnehmen, werden gebeten, Stellvertreter für die verschiedenen Elemente des Systems zu wählen. 

Die Stellvertreter müssen nicht direkt involviert sein, sondern werden in der Regel zufällig oder bewusst aus der Gruppe ausgewählt. Es können auch unbeteiligte Teilnehmer oder externe Personen aus der Gruppe als Stellvertreter fungieren.

3. Platzierung der Stellvertreter

Nachdem die Stellvertreter ausgewählt wurden, nehmen sie ihre Positionen im Raum ein. Dabei wird keine genaue Anleitung oder Erklärung gegeben, was die Rollen der Stellvertreter sind. Die Stellvertreter stehen einfach an den Positionen im Raum, die ihre jeweiligen Rollen (z.B. das Team, der Geschäftsführer, ein einzelner Mitarbeiter) symbolisieren. Die Positionen und Abstände zueinander spiegeln die Beziehungen und Gefühle der beteiligten Parteien wider.

Wichtig dabei ist, dass die Stellvertreter nicht nach außen hin spielen oder agieren, sondern ihre Positionen und Empfindungen im Raum einnehmen und fühlen. Oft entsteht in diesem Prozess eine Art „innere Wahrnehmung“, die den Stellvertretern hilft, die Dynamiken des Systems zu erfahren.

4. Beobachtungen und Interaktionen

Sobald die Stellvertreter im Raum positioniert sind, beobachtet der Aufstellungsleiter die Dynamiken und Beziehungen zwischen den einzelnen Stellvertretern. Der Aufstellungsleiter kann dann beginnen, Interventionen vorzunehmen, um das System besser zu verstehen. Zum Beispiel:

Der Aufstellungsleiter kann bestimmte Stellvertreter bitten, sich zu bewegen, um das Gefühl zu verändern, das sie mit ihrer Position verbinden.

Es werden auch Fragen an die Stellvertreter gestellt, um zu verstehen, wie sie sich in ihrer Position fühlen und welche Wahrnehmungen sie haben.

Der Aufstellungsleiter kann den Stellvertretern ermöglichen, Ausdrücke von Gefühlen oder Gedanken zu teilen, die für das System oder die Gruppe von Bedeutung sind.

5. Lösungsansätze und Veränderungen

Durch diese dynamische Aufstellung und das Hinterfragen der Beziehungen im Raum können bestimmte Muster oder Probleme sichtbar werden. Im Anschluss an die Wahrnehmung dieser Dynamiken arbeitet der Aufstellungsleiter mit der Gruppe zusammen, um zu klären:

Welche Veränderungen oder Lösungen notwendig sind, um die Beziehungen im System zu verbessern?

Gibt es bestimmte neue Positionen, die eingenommen werden müssen, um das Gleichgewicht im System zu finden?

Wie könnte die Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb des Teams oder der Gruppe optimiert werden?

6. Abschluss der Aufstellung

Am Ende der Aufstellung wird eine Reflexion gemacht, sowohl für die Gruppe als auch für die Einzelpersonen. Die Stellvertreter nehmen ihre ursprünglichen Positionen wieder ein, und der Aufstellungsleiter spricht mit der Gruppe darüber, was während der Aufstellung wahrgenommen wurde und welche konkreten Schritte oder Änderungen zu empfehlen sind. Oft ist das Ziel, dass jeder Teilnehmer eine klarere Vorstellung davon hat, wie er zu einer Lösung beitragen kann.

 

Was bringt eine systemische Gruppenaufstellung?

Erkenntnisse und Bewusstsein: Die Aufstellung hilft, unbewusste Beziehungen, Blockaden und Dynamiken zu erkennen, die das System oder die Gruppe belasten.

Neue Perspektiven: Die Visualisierung von Beziehungsstrukturen und die Bewegung der Stellvertreter eröffnen den Teilnehmern neue Perspektiven auf die Situation und ermöglichen es, Verhaltensmuster zu durchbrechen.

Veränderte Interaktionen: Durch die neue Sichtweise werden Gruppenmitglieder oft in die Lage versetzt, ihre Haltung und Interaktionen zu ändern, was zu einer besseren Zusammenarbeit und einem harmonischeren Miteinander führen kann.

Verarbeitung von Konflikten: Oft können durch die Aufstellung ungelöste Konflikte in der Gruppe bearbeitet und gelöst werden, da die Dynamiken im Raum direkt sichtbar gemacht werden.

Systemische Gruppenaufstellungen bieten eine sehr kraftvolle Methode, um sowohl private als auch berufliche oder gruppenbezogene Probleme und Dynamiken zu lösen. Sie ermöglichen es, unbewusste Muster zu erkennen, die das Verhalten und die Interaktionen innerhalb einer Gruppe beeinflussen, und helfen, neue Lösungen zu finden, die das System als Ganzes verbessern.

Hast du Interesse daran, eine solche Aufstellung auszuprobieren oder möchtest du mehr über spezifische Anwendungen erfahren?

 

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